Geschichte

Ludwigslust mit seinen knapp 13.000 Einwohnern ist Kreisstadt des größten Kreises in Mecklenburg/Vorpommern und liegt etwa 35 km südlich der Landeshauptstadt Schwerin inmitten der sogenannten "Griesen Gegend".
Ludwigslust ging hervor aus dem ritterlichen Gut Klenow, welches seine erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1399 fand. 1616 verkaufte die Familie von Klenow ihr Gut an die mecklenburgischen Landesherren und Klenow ging an das Herzogliche Domanium über. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war der Ort reichlich wüst und leer.
Doch die wald- und wiesenreiche Umgebung von Klenow mit ihren Wildbeständen ließ diesen Ort immer öfter zum Aufenthaltsort des Großherzogs Christian Ludwig II. werden. Hier konnte er seiner Jagdleidenschaft nachgehen und so wurde Anfang des 18. Jahrhunderts mit dem Bau eines kleinen Jagdschlosses begonnen. Ihm zu Ehren erhielt der Ort 1754 den Namen "Ludwigs Lust".
Im Jahre 1756 verstarb Christian Ludwig II. Herzog Friedrich von Mecklenburg kommt an die Macht und beginnt mit der schrittweisen Übersiedlung des Hofes von Schwerin nach Ludwigslust. 1765 wird die Großherzogliche Residenz endgültig nach Ludwigslust verlegt. Damit begannen die Jahre einer schöpferischen Bautätigkeit für diesen Ort.
1756 - 1760 Bau eines 28 km langen Kanals, 1765 - 1770 wurde die Stadtkirche errichtet und in den Jahren 1772 - 1776 das Schloß erbaut. Es folgte die Anlage der Kaskaden und der Wohnhäuser für Bedienstete am Bassin und Kirchenplatz, sowie die Anlage erster Straßen, wie der Schloßstraße, Nummernstraße und Clara - Zetkin - Straße. 1793 erhielt Ludwigslust die Marktfleckengerechtigkeit und 1801 eine eigene Gerichtsbarkeit. Dies führte zu einem spürbaren Anwachsen der Einwohnerzahl. Dem spätbarocken Baustil wurden Wohnhäuser mit klassizistischen Elementen, wie in der Schweriner- oder in der Kanalstraße hinzugefügt.
Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts entstanden Gebäude, wie das Lehrerseminar oder die Post, auch der Baubeginn der Stadtmauer mit ihren Toren fällt in diese Zeit.Verschiedene Bildungseinrichtungen, wie die Gehörlosenschule wurden gegründet. Der Chausseebau nach Grabow (1826), nach Schwerin (1836) und der Bau der Hamburg - Berliner Eisenbahn (1846) sind weitere Meilensteine in der Entwicklung unserer Stadt.
Über 200 Jahre gab es in unserer Stadt Militär, welches mit seinen Bauten das Stadtbild prägte, wie z.B. das Marstallgebäude am Schloßplatz und die Gebäude im Garnisonsgelände. Außerdem war das Militär ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der für die Entwicklung von Ludwigslust eine große Bedeutung hatte.
1837 mit dem Tode Friedrich Franz II. übernimmt Großherzog Paul Friedrich die Regierung und verlegt seinen Regierungssitz und zugehörigen Hofstaat wieder zurück nach Schwerin. Damit wird die weitere dynamische Entwicklung der Stadt stark gebremst. Ludwigslust wird ein ruhiger und beschaulicher Ort. Neuere Impulse werden durch die Gründung des Stiftes Bethlehem im Jahre 1851 und die Errichtung der Gasanstalt 1867/68 gegeben. Ein Jahr später erhält die Stadt eine Straßenbeleuchtung.
Im Jahre 1876 wird Ludwigslust das Stadtrecht verliehen und verdankt ihre weitere Entwicklung dem Fleiß und dem Können ihrer Bürger.
Unter Bürgermeister Brandenburg wird in den Jahren 1879 - 1891 mit der Kanalisierung der Stadt begonnen, 1891 das städtische Schlachthaus errichtet, 1892 die Wurst- und Konservenfabrik gegründet und 1897 erhält Ludwigslust ein Wasserwerk